Assistenzleistungen im eigenen Wohn- und Sozialraum

Assistenzleistungen im eigenen Wohnraum und Sozialraum bei psychischen Erkrankungen/seelischen Behinderungen



Eine längere psychiatrische Krankheitsgeschichte („Karriere“) mit langen Aufenthalten in psychiatrischen Kliniken und Heimen bedeutet allzu oft, dass Klienten verlernen, sich vorstellen zu können, dass ein selbstverantwortliches Leben außerhalb von Einrichtungen für sie möglich sein kann. Zu lange wurde ihnen alles abgenommen, vom Essen kochen, einkaufen, putzen, Kleider versorgen bis hin zur Freizeitgestaltung. Die Betroffenen bleiben stets innerhalb der „Szene“. Kontakte nach außen in die „Normalwelt“ bestehen kaum. Die fortschreitende Hospitalisierung stabilisiert einen hohen Betreuungsaufwand.

Der rechtliche Auftrag zum einem und die aktuelle Haushaltslage der öffentlichen Hand sprechen dafür, künftig sehr viel mehr Aufmerksamkeit in die Förderung der Selbständigkeit und Selbstverantwortung der psychisch kranken Menschen zu legen. Das Gefühl, aufgrund mehrjähriger Hospitalisierung nicht mehr in der Lage zu sein, das Leben „draußen“ zu meistern, verstärkt eher das psychiatrische Krankheitsbild und die Hilfsbedürftigkeit.
Eine wirkliche Hilfe kann nur darin bestehen, jeden selbständigen Ansatz bei Menschen mit psychischen Erkrankungen zu fördern und ihnen durch eine klar erkennbare gute Entwicklung auch Erfolgserlebnisse hinsichtlich der eigenen Ressourcen und Fähigkeiten erfahrbar zu machen. Dies führt zu mehr Mut, zu mehr Aktivität. Die Erkenntnis kann sich entwickeln, dass auch mit einer psychischen Erkrankung ein recht normales Leben innerhalb der Gesellschaft möglich ist. Das Leben wird wieder als lebenswert erlebt! Darin sehen wir eine wichtige Aufgabe.

Deshalb bieten wir interessierten und hilfsbedürftigen Menschen Unterstützung an.

Assistenzleistungen im Wohn- und Sozialraum



Assistenzleistungen im eigenen Wohnraum

Assistenzleistungen in einer Wohngemeinschaft

Begleitetes Wohnen in Familie

Was sind seelische Erkrankungen?



Letztlich weiß das niemand so genau. Deshalb gibt es zwar viele Ideen über Ursachen solcher Erkrankungen, doch nach wie vor besteht auch unter den Experten keine endgültige Einigkeit darüber. Was jedoch klar ist: Genauso wie jeder von uns eine körperliche Krankheit wie Grippe „bekommen“ kann, kann er auch psychisch erkranken. Niemand kann sicher sein, nicht auch psychisch zu erkranken. Bei körperlichen Erkrankungen erscheint uns die Lage recht einfach. Jemand hat Husten, dann hat er wohl einen grippalen Infekt. Jemand hat den Arm in Gips, dann hat er – ja, vielleicht nicht den Arm gebrochen. Das heißt, selbst bei scheinbar klaren Symptomen können wir nicht sicher schließen, welche Krankheit, welche Ursache sich dahinter verbirgt. Bei psychischen Beeinträchtigungen ist dies zumeist noch schwieriger. Im Grunde kennt jeder von uns psychische Auffälligkeiten auch in uns selbst: Fast jeder von uns wird sich schon mal sehr niedergeschlagen gefühlt haben – doch wann ist es eine Depression von Krankheitswert? Fast jeder hat schon mal „verrückt“ gehandelt – doch lagen diesem Handeln Illusionen, Halluzinationen oder Wahnsysteme zugrunde?
Psychische Störungen oder Krankheiten können durch bestimmte Belastungen verursacht werden oder auf biologische Faktoren zurückzuführen sein. Psychische Krankheiten können das Erleben und Verhalten eines Menschen aus dem Gleichgewicht bringen und dadurch seine persönlichen, beruflichen und sozialen Fähigkeiten zutiefst beeinträchtigen. Manche dieser Krankheiten können nicht ganz geheilt werden; man spricht dann von chronischer psychischer Krankheit oder Behinderung.
Psychisch behinderte Menschen benötigen neben der medizinischen Versorgung insbesondere soziale Unterstützung und Hilfen. Viele können beispielsweise keine „Behördenpost“ beantworten, obwohl sie ohne Probleme lesen und schreiben können. Manche würden glatt vergessen, ihre Wohnung zu reinigen, weil ihre Wahrnehmung verändert ist. Andere würden ohne weiteres arbeiten, wenn die Erledigung dieser Arbeit nicht mit vielen anderen Anforderungen verbunden wären, denen der Betroffene sich nicht aussetzen kann. Schwierig für die Betroffenen ist, dass diese Erkrankung nicht so einfach zu erkennen ist. Noch schlimmer ist, dass oft völlig unklar ist, wie man mit ihnen umgehen kann. So kommt es zu Rückzug und Ausgrenzung, was die Erkrankung oft verschlimmert.